Dänemark plant Haftstrafen für Koranverbrennung

Wegen der öffentlichen Verbrennung des Korans in Schweden oder Dänemark kommt es in der muslimischen Welt immer wieder zu Protesten. Dänemark möchte nun solche Verbrennungen gesetzlich verbieten – davon profitieren auch Christen.
Von Martin Schlorke
brennendes Buch, Feuerflammen

Dänemark will die Verbrennung heiliger Schriften künftig verbieten. Das kündigte der dänische Justizminister Peter Hummelgaard am Freitag an. Der Gesetzentwurf sehe ein Verbot der „unangemessenen Behandlung von Gegenständen von erheblicher religiöser Bedeutung einer Religionsgemeinschaft“ vor, erklärte Hummelgaard. Darunter falle die öffentliche Verbrennung von Bibel, Koran oder der Tora. Bei Missachtung des Verbotes drohen demnach bis zu zwei Jahre Haft.

Damit reagiert die dänische Regierung auf mehrere Koranverbrennungen in den vergangenen Monaten. Diese haben zu Protesten in muslimischen Ländern und zu Problemen in der bilateralen Zusammenarbeit geführt, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Solche „Spotthandlungen“ würden außerdem die Sicherheit der Dänen im In- und Ausland gefährden, sagte Hummelgaard am Freitag.

Die dänische Regierung hat sich in der Vergangenheit wiederholt von den Koranverbrennungen distanziert, jedoch auch den hohen Wert der Meinungsfreiheit betont. Mit dem nun geplanten Gesetz soll diese nicht beschränkt werden, erklärte Hummelgaard. Allerdings gebe es „zivilere Wege, um sich auszudrücken“.

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