Camping ist bei Deutschen beliebt. Laut einer aktuellen Statistik gaben 2022 etwa 12,7 Millionen Deutsche an, dass sie Campingurlaub als Urlaubsreise bevorzugen. Nach Angaben von Statista kamen 2022 rund 50,5 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen zusammen.
Nun bietet das Internet-Portal „church4night“ Campingstellplätze auf kirchlichen Grundstücken von Kirchen, in Pfarrgärten und in der Nähe von Pfarrhäusern an. Weil immer mehr Menschen mit Caravans und Wohnmobilen unterwegs seien und auf ihren Reisen Stellplätze für die Übernachtungen benötigten, vermittelt die Initiative entsprechende Möglichkeiten auf kircheneigenen Grundstücken. Denn viele Kirchengemeinden verfügten über „Grundstücke in wunderschönen und idyllischen Lagen“. Die Stellplätze auf Kirchengrund eigneten sich für eine Unterbrechung der Reise und als Ausgangspunkt für Touren in die Region.
Von der Müritz bis an den Inn
Verantwortet wird das Portal vom Pfarrer der Markus-Gemeinde am Elm in Evessen in der Nähe von Braunschweig. Zur Gemeinde von Pfarrer Martin Cachej gehören noch die Orte Ampleben, Eilum, Gilzum und Kneitlingen. In Evessen, dort ist auch eine Übernachtungsmöglichkeit für zwei Personen in der Kirche eingerichtet, wird „ein Stellplatz an der romanischen Kirche und einer vor der klassizistischen Fassade des Pfarrhauses“ angeboten.
Allerdings werden weder Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung noch eine Stromversorgung an dem Stellplatz angeboten. Daher ist der nur für autarke Fahrzeuge geeignet.
Ein Stellplatz im Pfarrgarten in Schöppenstedt liegt der Beschreibung zufolge „mitten in der Stadt“ und in einem „parkähnlichen Pfarrgarten unter alten, schattenspendenden Bäumen“. Die Kirchengemeinde Rittermannshagen-Gielow bewirbt ihren Stellplatz auf der Website mit der Nähe zur Müritz.
Am Stift Börstel gibt es den Angaben zufolge sogar drei Stellplätze, allerdings dürfen die Camper dafür nur maximal drei Nächte bleiben. Auch eine Kirchengemeinde in Österreich macht mit. In Ried im Innkreis bietet die Kirche einen Stellplatz mit Toilette, Frischwasser, Grauwasserentsorgung, Chemie-Toilettenentleerung und Strom an. Interessierte können Anfragen über Kontaktformulare auf dem Portal direkt an die jeweiligen anbietenden Kirchengemeinden aufgeben. Mit den Anbietern der Stellplätze sind dann auch eventuelle Kosten zu klären.
Insgesamt ist das Angebot an Stellplätzen auf Kirchengrund noch sehr überschaubar. Allerdings lädt das Portal Kirchengemeinden zum Mitmachen ein – unter Verweis auf örtliche Vorschriften und die Campingplatzverordnung des jeweiligen Bundeslandes.