„Wir wollen im besten Sinne die Stadt erobern. Nürnberg soll uns kennenlernen“, sagte Thomas de Maizière, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages, am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz in Nürnberg zum Beginn des diesjährigen Treffens. Gleichzeitig wolle sich aber auch der Kirchentag von der fränkischen Stadt verzaubern lassen.
Begeistert zeigte sich der frühere Bundesminister von den vielen ehrenamtlichen Helfern. Insgesamt würden 4.000 Ehrenamtliche den Kirchentag unterstützen.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte auf derselben Pressekonferenz den Wunsch, dass ein Signal der Mission vom Kirchentag ausgehe. Gerade in den aktuellen Krisenzeiten könne die Kirche für den Glauben und Antworten auf existenzielle Fragen anbieten.
Darüber hinaus biete der Kirchentag die Möglichkeit, den eigenen Glauben zu stärken. Nichts sei so schön, wie den Glauben gemeinsam zu bekennen. Für Söder selbst sei Begegnung „das Zentrale“ des Kirchentags.
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nannte das Treffen evangelischer Christen „ein Signal der Hoffnung für die ganze Gesellschaft“. Die Kirche müsse ihr jahrhundertealtes Weisheitswissen in die großen Fragen der Zeit mit einbinden, forderte er weiterhin. Dazu könne der Kirchentag einen Beitrag leisten.
Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg treffen sich von Mittwoch bis Sonntag Protestanten, um aktuelle Themen aus Kirche und Gesellschaft zu diskutieren und geistliches Leben zu teilen. Unter den fast 2.000 Angeboten finden sich Vorträge, Workshops, Gottesdienste und Konzerte. Nach Veranstalterangaben haben bisher 60.000 Menschen ein Ticket für den Kirchentag gekauft. Der Etat für die Großveranstaltung beträgt 20,5 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern steuert 5,5 Millionen Euro bei, die Stadt Nürnberg drei Millionen Euro.