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Auch christliche Hilfsorganisationen nach Erdbeben vor Ort

Erdbeben haben in der Türkei und in Syrien Tausende Menschenleben gefordert. Bei der Katastrophenhilfe engagieren sich auch christliche Hilfswerke.
Von Norbert Schäfer

Starke Erdbeben haben zum Wochenbeginn in der Türkei und im Norden Syriens bislang Tausenden Menschen das Leben gekostet. In der Nacht zum Montag und dann noch einmal gegen Mittag des Tages hatten Beben der Stärke 7,8 und 7,5 die Region um die südostanatolische Stadt Gaziantep erschüttert und verwüstet. Die Zahl der Todesopfer ist nach ersten Meldungen vom Montag von wenigen Hundert Toten auf aktuell mehr als 11.000 angestiegen.

Schätzungen der WHO zufolge sind bis zu 23 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Während in der Region die Suche nach Verschütteten und Hilfe für Opfern auf Hochtouren vorangetrieben wird, nimmt weltweit die Katastrophenhilfe an Fahrt auf. Medienberichten zufolge haben rund 70 Länder Hilfe angeboten.

Samaritan’s Purse schickt Feldkrankenhaus

Auch christliche Hilfswerke sind bei der Katastrophenhilfe mit eingebunden. Unter anderem hat Samaritan’s Purse (SP) Spezialisten für die Katastrophenhilfe mobilisiert und damit begonnen, Hilfsgüter für den schnellen Einsatz bereitzustellen. Einer Pressemitteilung vom Mittwoch zufolge bereitet sich die christliche Hilfsorganisation darauf vor, etwa 75 Katastrophenhelfer samt einem Notfall-Feldkrankenhaus – ausgestattet mit 52 Patientenbetten, einer Apotheke und zwei Operationssälen – in die Türkei zu schaffen.

Weitere Hilfsgüter, Hygieneartikel und Planen sollen Familien in den am stärksten betroffenen Gebieten helfen. „Unser Wunsch ist es, Menschenleben zu retten und ihnen in ihrer Verzweiflung die Hoffnung nahezubringen, die wir durch unseren Glauben an Jesus Christus haben“, sagt Vorstand Sylke Busenbender.

Das christlich-humanitäre Hilfswerk Humedica hat ebenfalls nach Bekanntwerden der Katastrophe seine Einsatzkräfte alarmiert. Am Mittwoch ist ein Team aus drei Personen in die Region aufgebrochen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu verschaffen. Mit örtlichen Hilfsorganisationen, Behörden und offiziellen Stellen will das Humedica-Team dann die Hilfe vor Ort und weitere Hilfsmaßnahmen koordinieren. „Aus dem Katastrophengebiet werden ständig neue Nachbeben gemeldet“, erklärte ein Sprecher von Humedica auf Anfrage. Daher müsse auch auf die Sicherheit des Teams geachtet werden.

„Wann immer möglich, leisten wir unsere Hilfe über Partnerorganisationen vor Ort. Sie kennen sich aus, kennen die Menschen und sind kulturell in den Katastrophenregionen verankert.“ Wo lokale Kräfte die Hilfe nicht leisten können, hilft Humedica bei der Beschaffung und Verteilung von Hilfsgütern oder unterstützt mit den eigenen Ärzteteams bei der medizinischen Versorgung der Menschen.

„Die Überlebenschancen von Verschütteten unter Trümmern schwinden mit jedem Tag“, erklärt Pressesprecher Sebastian Zausch. Dennoch erlebten die Suchmannschaften immer wieder Wunder.

„Wettlauf gegen die Zeit“

Eine besondere Herausforderung ist neben der zerstörten Infrastruktur die Kälte in der Region. Im Erdbebengebiet in der Türkei und Syrien haben laut Diakonie Katastrophenhilfe örtliche Partnerorganisationen damit begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen. „Die winterlichen Temperaturen verschärfen die Lage zehntausender Überlebender der schweren Erdbeben“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Wir müssen alles tun, damit sie in den kommenden Tagen lebensrettende Hilfe erhalten.“

Bereits vor der Naturkatastrophe waren laut einer Pressemitteilung in der Region Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abhängig. Dort leben viele Binnenvertriebene des syrischen Bürgerkriegs. Zudem gefährde eine Cholera-Epidemie, die im vergangenen August in Syrien ausgebrochen war, die Menschen auf der syrischen Seite zusätzlich.

„Die deutschen Gemeinden in der Region sind von der Katastrophe nicht betroffen“, erklärte ein EKD-Sprecher auf Anfrage. Die Diakonie Katastrophenhilfe stehe mit Partnern in Syrien und in der Türkei in engem Kontakt, um Nothilfemaßnahmen schnell umzusetzen. Partnerorganisationen hätten damit begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen.

Das katholische Hilfswerk Caritas International stellt eigenen Angaben zufolge für die akute Nothilfe eine Million Euro zur Verfügung. Caritas-Leiter Oliver Müller sprach in einer Pressemitteilung vom Mittwoch von einem „Wettlauf gegen die Zeit“ für die türkischen und syrischen Helfer.

Spenden Katastrophenhilfe

Samaritan’s Purse e. V.
IBAN: DE12 3706 0193 5544 3322 11
Verwendungszweck: Erdbeben Türkei/Syrien 470030

Humedica e.V.
IBAN: DE35 7345 0000 0000 0047 47
Verwendungszweck: Erdbeben Türkei

Diakonie Katastrophenhilfe
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
Verwendungszweck: Erdbebenhilfe Türkei Syrien

Caritas international
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
Verwendungszweck: CY01332 Erdbebenhilfe

Deutsches Rotes Kreuz e.V
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
Verwendungszweck: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien

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2 Antworten

  1. Gott sei Dank, dass diese Hilfe so passiert. Es bleibt ein unverdientes Geschenk, dass es uns hier so gut geht und wir diese Hilfsmöglichkeiten haben.
    Erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang auch Medair, deren Mitarbeiter schon seit 2015 u.a. In Aleppo arbeiten

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    1. Danke für die Info. Es ist sehr schwer Infos darüber zu bekommen, welche Organisation in Syrien hilft. Die ganze Welt ist derzeit in der Türkei, da wollte ich gern da helfen, wo noch fast keiner ist. Gibt es Infos? Außer Sos Kinderdörfern und Ärzte ohne Grenzen habe ich nix gefunden.

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