Herrnhut könnte Weltkulturerbe werden

Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine könnten bald in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen werden. Dazu gibt es einen transnationalen Antrag unter Federführung der USA.
Von Johannes Blöcher-Weil
Der ostsächsische Ort Herrnhut

Die USA haben länderübergreifend beantragt, die „Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine“ in die Unesco-Welterbeliste aufzunehmen. Neben dem Standort im sächsischen Herrnhut umfasst der Antrag auch die historischen Siedlungen im amerikanischen Bethlehem (Pennsylvania) sowie im nordirischen Gracehill.

Bereits seit 2015 als Welterbestätte eingetragen ist das dänische Christiansfeld. Die Federführung für den aktuellen Erweiterungsantrag lag bei den Vereinigten Staaten. Gemeinsam möchten die vier Standorte in Zukunft das weltweite Phänomen der Herrnhuter Brüdergemeine („Moravian Church“) repräsentieren. Das ostsächsische Herrnhut ist Gründungsort der weltweiten Brüdergemeine.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte in der Pressemitteilung, dass die Herrnhuter Brüdergemeine „für Gemeinschaft, Glauben und Hoffnung steht, ebenso wie für Weltoffenheit und Weltzugewandtheit“. Der Freistaat Sachsen habe die Bewerbung von Anfang an unterstützt.

Prototyp für eine christliche Siedlung

Die sächsische Stadt Herrnhut ist Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine und Ausgangspunkt für die ersten Ansätze einer prototypischen Siedlung. Weltweit gebe es mehr als 30 ähnlich angelegte Orte. Die Standorte in Bethlehem und Gracehill mit ihrem außergewöhnlichen Denkmalbestand repräsentieren bedeutende Siedlungen der Brüdergemeine in den USA und Großbritannien.

Demnach zeigte sich auch Herrnhuts Bürgermeister Willem Riecke erfreut über den Meilenstein: „Die Übergabe der umfangreichen Antragsunterlagen bildet den erfolgreichen Abschluss der mehrjährigen Erarbeitung und eines intensiven Prozesses aller beteiligter Akteure.“ Gespannt erwarte er nun die im Sommer 2024 anstehende Entscheidung. Wie es in einer Pressemitteilung der sächsischen Staatskanzlei heißt, sei die Nominierung bereits am 18. Januar beim Welterbezentrum in Paris eingereicht worden.

Die Welterbeliste umfasst Kultur- und Naturstätten von außergewöhnlicher universeller Bedeutung. Dazu gehören der Grand Canyon in Arizona, das Taj Mahal in Indien und die Galápagos-Inseln in Ecuador. Erste deutsche Welterbestätte war 1978 der Aachener Dom. Derzeit sind es 1.154 Stätten in 167 Ländern.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

4 Antworten

  1. Ein gutes sehr positives Zeichen, auf daß die Bibel noch intensiver gelesen wird, Haleluja.

    1
    0

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen