Die Diakonie und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben die Aktion #wärmewinter gestartet. Mit praktischen Angeboten, nützlichen Hintergrundinfos und Beratungsangeboten soll Menschen geholfen werden, die die gestiegenen Energiepreise nicht mehr selbst stemmen können oder die sich Sorgen vor der bevorstehenden kalten Jahreszeit machen. „Jeder Einzelne soll wissen, wohin er oder sie sich wenden kann“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie bei der Pressekonferenz zur Kampagne. „Wir setzen auf Zusammenhalt und Solidarität.“ Mit der Kampagne solle ein Zeichen für praktische Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit gesetzt werden.
Die EKD-Ratspräsidentin Annette Kurschus sagte, es sei ein zutiefst biblisches Anliegen, an der Seite der Ärmsten zu stehen und derjenigen, „die keine eigene Stimme und Lobby haben. Wir sind da in der Spur Christi unterwegs, wenn wir sagen, wir wollen niemanden alleine lassen“.
Energiepauschale und Mehreinahmen spenden
Unter der Kampagne #wärmewinter geben Diakonie und EKD unter anderem Handlungsempfehlungen, was Kirchengemeinden ganz konkret für Betroffene der Energiekrise tun können. Tipps sind zum Beispiel, sich mit anderen sozialen Trägern vor Ort zu verbünden und lokale Beratungsangebote zur Verfügung zu stellen, oder Gemeinderäume über die übliche Dauer hinaus geöffnet zu lassen und für warme Getränke zu sorgen. Auch warme Kleidung anzubieten oder warme Duschen zur Verfügung zu stellen, könne helfen.
Auch mit Geld lasse sich helfen. Gemeinden könnten Spenden sammeln oder den Einzelhandel um Lebensmittelgutscheine bitten, die an Bedürftige verteilt werden. Kurschus betonte zudem, dass die EKD ihre Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer in diesem Jahr ebenfalls spenden werde. Auch die einzelnen Landeskirchen könnten diese Mehreinnahmen Bedürftigen zugutekommen lassen. Ebenfalls könnten Privatpersonen, die auf die Energiepauschale von 300 Euro nicht angewiesen seien, diese spenden. „Wir appellieren an alle, die das Geld nicht brauchen: Geben Sie es direkt an die Mitmenschen weiter, die es dringender benötigen – über eine Spende an eine soziale Einrichtung, eine Initiative oder die direkte Unterstützung der Nachbarn“, sagte der Diakonie-Präsident.
In einer Übersicht informiert die Aktion #wärmewinter zudem darüber, wer zu welchen staatlichen Hilfen bei höheren Energiekosten berechtigt ist. Alle Informationen und Materialien für Gemeinden und Privatpersonen finden sich unter www.waermewinter.de.
Dass die Aktion von der Evangelischen Kirche und der Diakonie ausgeht und die Katholische Kirche zunächst nicht beteiligt scheint, habe praktische Gründe, erklärten Kurschus und Lilie. Die Idee zu #wärmewinter sei aus einem Telefongespräch entstanden und man habe sie möglichst schnell und ohne viel organisatorischen Aufwand umsetzen wollen. Natürlich seien auch die Katholiken eingeladen, mitzumachen. „Jeder kann mitmachen. Es ist keine exklusive, evangelische Veranstaltung“, sagte Lilie. „Es ging uns um schnelles Handeln. Ich gehe davon aus, dass sich die Deutsche Bischofskonferenz ähnlich positionieren will“, sagte Kurschus.
„Mit der Aktion verbinden wir die Hoffnung, dass sich viele weitere lokale Initiativen und Kirchengemeinden anschließen, mit viel Kreativität weitere Angebote schaffen und sich untereinander und mit der Diakonie vor Ort vernetzen“, sagte Lilie.
Eine Antwort
Schöne Idee und mich freut es wenn hier auch auf Grundlage der Bibel zitiert wird.
Wenn man das Evangelium des schmalen Weges (wer sein Leben behalten will …) und der engen Pforte (keine Götter neben mir) wie es Jesus immer wieder gelehrt hat, den Menschen vorenthält, muss eher erwarten, dass er an einen Ort kommt, wo man keine „warmen Getränke, Decken oder eine warme Dusche“ braucht, sondern eher das Gegenteil, wie wir in Lukas 16 lesen!
Jesus spricht nicht umsonst die Wehe-Worte über Betsaida aus…