Bekannte Persönlichkeiten wie US-Präsident Roland Reagan, Lady Diana und Papst Johannes Paul II. fühlten sich geehrt, sie zu treffen, bis heute hallt ihr Werk nach, sie engagierte sich für die Armen und Kranken in den Slums von Kalkutta. Mutter Teresa gründete den Orden der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, deren Schwestern sich bis heute um Sterbende, Waisen, Obdachlose und Kranke weltweit kümmern. Für ihre Arbeit bekam die Nonne 1979 den Friedensnobelpreis.
Mutter Teresa wurde am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje im heutigen Nordmazedonien geboren. Sie wuchs in einer wohlhabenden katholischen albanischen Familie auf, ihr Vater war erfolgreicher Bauunternehmer. Gonxhe ging auf eine katholische Mädchenschule. Bereits im Alter von zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Ordensfrau, mit 18 trat sie in den irischen Orden der „Schwestern der Loreto“ ein. Dabei nahm sie in Bezug auf die heilige Therese von Lisieux den Ordensnamen Teresa an.
„Der Herr sagte zu mir: Du wirst leiden müssen“
Mutter Teresa war 17 Jahre zunächst als Lehrerin, dann als Schulleiterin tätig. Auf einer Bahnfahrt nach Darjeeling verspürte sie am 10. September 1946 erstmals einen Ruf, der ihr Leben verändern sollte: „Ich hörte den Ruf Jesu an mich, alles aufzugeben und das Kloster dauerhaft zu verlassen, um auf der Straße, in den Slums den Ärmsten der Armen zu dienen“, berichtete sie später. In den kommenden Monaten wiederholten sich die Visionen: „Der Herr sagte zu mir: Du wirst leiden müssen, aber erinnere Dich stets daran: Ich bin bei Dir. Selbst wenn Dich die ganze Welt zurückweist, fürchte nichts: Denn Du bist in mir und ich bin in Dir.“
In Kalkutta begann sie zunächst allein ihre Arbeit unter den Armen der Stadt, später gesellten sich immer mehr Schülerinnen hinzu. Die Ordensschwester nahm 1947, kurz nach der Unabhängigkeit Indiens, die indische Staatsbürgerschaft an. Im Jahr 1950 gründete sie die Gemeinschaft der „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Heute gehören diesem Orden über 5.000 Ordensschwestern und mehrere Hundert Ordensbrüder in 133 Ländern der Erde an. Charakteristisch ist die Ordenstracht aus einem weißen Baumwoll-Sari mit drei blauen Bordüren, die für Armut, Gehorsam und Keuschheit stehen.
Im Jahr 1950 bezog ihr Orden ein dreistöckiges Haus in Kalkutta. Teresa eröffnete Waisenhäuser, eine Lepra-Kolonie, eine Tuberkuloseklinik und ein Heim für ledige Mütter. Sie selbst sagte von sich, nie den „großen Weg“ vor Augen gehabt zu haben, sondern immer nur den einzelnen leidenden Menschen zu sehen. Man müsse kein perfektes Konzept haben, sondern einfach anfangen, war ihre Devise.
Stellvertretend für die Blinden und Armen
Im Jahr 1979 wurde ihr der Friedensnobelpreis verliehen. Den nahm sie stellvertretend für alle „Nackten, Hungrigen, Verkrüppelten, Blinden und Armen sowie für alle Menschen, die ausgestoßen sind“ entgegen. Das Geld für ein anschließend geplantes Festbankett ließ sie sich auszahlen und organisierte damit ein Weihnachtsfest für mehr als 2.000 arme Inder. Auch das Luxusauto, das der Papst ihr bei seinem Indienbesuch schenkte, setzte sie in Geld für ihren Hilfsorden um. In ihrer Dankesrede bezeichnete Mutter Teresa die Abtreibung als den „größten Zerstörer des Friedens“: „Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind.“ Im Jahr 1985 überreichte ihr US-Präsident Roland Reagan die amerikanische Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der USA, 1996 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Vereinigten Staaten ernannt.
Der Umgang mit dem vielen Leid blieb nicht ohne Folgen für sie selbst. Persönliche Briefe von Mutter Teresa wurden zehn Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht, daraus geht hervor, dass sie häufig von tiefen seelischen Krisen, Glaubenszweifeln und Erschöpfung ergriffen wurde. Die britische Zeitung Daily Mail schrieb damals: „Die Aufzeichnungen Mutter Teresas zeigen, dass auch großen religiösen Gestalten der mühsame Gang durch den Abgrund der Zweifel nicht erspart bleibt.“ Heutige Fachleute sprechen von einer sichtbar werdenden Erschöpfungsdepression. Mutter Teresa selbst sagte einmal: „Niemand kann sich vorstellen, wie groß mein Wunsch ist, das Feuer der Liebe und des Friedens in der ganzen Welt anzuzünden.“ Sie war überzeugt: „Mir bleibt nur eines: die tiefe und feste Überzeugung, dass all dies Gottes Werk ist. Ich kann nichts tun, außer ihm Raum geben.“
Heilig gesprochen, aber auch kritisiert
Mutter Teresa starb am 5. September 1997 im Alter von 87 Jahren. Sie wurde in Kalkutta mit einem Staatsbegräbnis beerdigt. In Albanien wird der Tag ihrer Seligsprechung als Nationalfeiertag begangen. Im Jahr 2003 wurde der Flughafen Tirana anlässlich ihrer Seligsprechung nach Mutter Teresa benannt.
Im Jahr 1999 begann der Prozess zur Seligsprechung in der Katholischen Kirche. Normalerweise kann dieser erst frühestens fünf Jahre nach dem Tod eingeleitet werden, doch Papst Johannes Paul II. erteilte eine besondere Erlaubnis. Am 19. Oktober 2003 wurde Mutter Teresa selig gesprochen.
Als notwendiges Wunder anerkannte Papst Johannes Paul II. die Heilung einer Inderin von einem großen Tumor am Magen; hinzu kam die angebliche Heilung eines Brasilianers von mehreren Hirntumoren im Jahr 2008, also elf Jahre nach dem Tod Mutter Teresas, als dieser zu ihr gebetet hatte. Am 4. September 2016 wurde Mutter Teresa heilig gesprochen. Kritiker bemängeln unter anderem die hygienischen Bedingungen in den von ihrem Orden betriebenen Sterbehäusern sowie den Mangel an Transparenz bei der Verwendung von Spendengeldern. Außerdem sei das Hauptziel ihrer Arbeit die Missionierung gewesen. Der britische Atheist und Buchautor Christopher Hitchens veröffentlichte 1995 ein Buch, in dem er kritisiert, Mutter Teresa sei es weniger um die Hilfe für die Armen und Kranken gegangen, sondern um die Verbreitung ihres katholischen Glaubens. Dennoch: Für Christen weltweit – unabhängig der Konfession – bleibt sie wohl eines der bekanntesten Vorbilder.
16 Antworten
Aus Wikipedia: „Etliche der dem Orden gespendeten Häuser waren ursprünglich gut ausgestattet, wurden aber auf Anordnung Mutter Teresas in Bezug auf äußerste Schlichtheit und Armut umgestaltet. Auch sei nicht oder kaum geheizt worden. Außerdem seien Sterbende oft ohne deren Einverständnis getauft worden.
Der Autor des Buches Mother Teresa: The Final Verdict bezweifelt in einem Interview die Effizienz der Hilfstätigkeit in Kalkutta („36.000 Kranke, die sie von der Straße aufgesammelt habe. Ich fand keinen einzigen Menschen, dem das passiert ist […] ) So seien außerdem laut Chatterjee leicht heilbare Patienten vom Sterbehaus nicht immer in ein Krankenhaus eingewiesen, sondern es sei bisweilen durch die Behandlung womöglich geschadet worden, beispielsweise durch Verwendung nicht sterilisierter, mehrfach verwendeter Spritzen. Weiterhin soll die Gabe von Schmerzmitteln untersagt worden sein. Laut Mutter Teresa sei durch das Leid eine besondere Nähe zu Jesus Christus erfahrbar, Schmerzen und Leiden seien daher positiv zu bewerten.
Eine Studie dreier Forscher der Universitäten von Montreal und Ottawa von 2013 kam zu dem Schluss, dass die Spendeneinnahmen wenig transparent verwaltet worden seien. Daher stelle sich die Frage, wo Millionen von gespendeten Dollar geblieben seien.
Die Studie bezweifelt, dass der Ruf Mutter Teresas als selbstlose Retterin der Armen den Tatsachen entspreche, und behauptet, er sei Folge einer bewusst gesteuerten Öffentlichkeitskampagne der Kirche gewesen.
Maik, die Wissenschaftler und wir Menschen können an allem zweifeln. Das ist zu einfach und überhaupt keinerlei Leistung.
Besser ist es zu zugeben, dass wir nicht wissen, warum und wie Mutter Teresa viele Dinge gemacht hat?
Besser wäre es zuzugeben, dass Mutter Teresa Menschen absichtlich leiden lies. Schmerzen und Leid waren für sie etwas Gutes, da es die Menschen „näher zu Jesus“ bringt.
„Es ist etwas Schönes, Arme zu sehen, die ihr Schicksal akzeptieren und es wie Christus erleiden. Die Welt gewinnt so viel von ihrem Leiden.“
Nachtrag: Mutter Teresa hat übrigens nicht auf Palliativmedikamente verzichtet, als sie selbst im Sterben lag.
„Buchautor Christopher Hitchens veröffentlichte 1995 ein Buch, in dem er kritisiert, Mutter Teresa sei es weniger um die Hilfe für die Armen und Kranken gegangen, sondern um die Verbreitung ihres katholischen Glaubens“…
Was soll das für einen Aussagewert haben?
Wem soll diese Aussage, etwas entscheidendes sagen? Wem helfen. nützlich sein, entscheidend aufklären…???
Was gibt es daran nicht zu verstehen? Oben steht doch, dass sie Menschen ohne deren Einwilligung getauft hat. Das war ihr wichtiger als den Sterbenden Schmerzmittel zu verabreichen.
Heilige sind fehlbare Menschen, die den Weg zur Unfehlbarkeit begehen. D.h. nicht, dass sie immer schon und jede Sekunde unfehlbar sind.
Maik, kennst Du dieses Interview?
Wer andern hilft, fühlt Liebe«
25.08.1996, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 35/1996
Frage: „In Ihren Heimen würden die Menschen nicht die angemessene medizinische Pflege finden. Hat diese Kritik Sie getroffen?“
Antwort: „Solche Gehässigkeiten sind normal. Sogar Jesus ist angegriffen worden. Das gehört zum Leidensweg.“
Und dieses Wegwischen der Kritik als „Gehässigkeiten“ überzeugt Sie? Mich ehrlich gesagt nicht.
Maik, woher nehmen Wissenschaftler sich das Recht über das Leben und die Gottesverbundheit von Mutter Teresa zu urteilen? Sind sie etwa über Nacht caritative, selige Menschen geworden?
Maik was weißt Du konkret über diesen Vorwurf:“…gegen die Einwilligung taufen?…“
Hast Du zu diesem Vorwurf, Antworten von Mutter Teresa zu Lebenszeiten? Oder von Ihrer Nachfolgerin?
Maik, ich kann dein Position und deine Wahrnehmung wirklich verstehen,WEIL:
UNS NIEMAND jemals folgendes deutlich erklärt hat:
Es gibt zwei Dimensionen
1
Die WELTLICHE, unmoralische Lebensweise, diese Teufelskreisläufe zwischen Rechthaberei. Egoismus, auch MEDIZINISCHE wissenschaftliche Errungenschaften, die aber auch unseren monetären Mechanismen, nicht entkommen will..usw.
oder
2
Die SPIRITUELLE, moralische herzliche, menschenliebende. tugendbasierte Lebensweise usw..
Zu 2 gehören nicht die dogmatischen Ideologien des Vatikans oder sonstiger dogmatischer Institutionen wie sämtliche religiösen Vereinigungen, Sekten
sondern Menschen die wahrhaftig aus Liebe helfen, leben und dauerhaft nach der Wahrheit suchen usw.
Mutter Teresa glaubte, dass Leiden die Menschen Gott näher brachte. Ihre Hospize waren nur Orte, an denen Menschen in Qualen sterben konnten, aber sobald ihre eigene Gesundheit gefährdet war, floh sie in die besten Krankenhäuser. Sie war eine Heuchlerin und verursachte unermessliches Leiden, das selbst mit grundlegenden medizinischen Interventionen sehr leicht hätte vermieden werden können.
Das will man hier leider nicht wahr haben. Die jahrzehntelange Kampagne um die „heilige“ Mutter Teresa ist zu fest in den Köpfen verankert. Wer will sich schon eingestehen, belogen worden zu sein?
Alex:
1
aus welchen Quellen berifst Du Dich bei deiner Behauptung bezüglich Mutter Teresad med. Versorgung?
2
Mit deinem letzten Satz:“Sie war eine Heuchlerin und verursachte unermessliches Leiden…können.“, nimmst Du dir das Recht heraus ihr Lebenswerk zu zerstören!
2a
das ist mit dem Recht auf Meinungsfreiheit zwar von unserer Gesellschaft geduldet, ABER
2b
unsere Gesellschaft will sich nicht der wahrhaftigen GERECHTIGKEIT verpflichten.
3
Deswegen ist deine Kritik eine vernichtende Verurteilung und du der oberste Richter
4
Willst du das sein? Bist du Richter qua Studium und Berufserfahrung?
5
Bist du Theologe?
6
Welches/Welche Lebenswerke in der Dimension Mutter Teresas hast auf die Beine gestellt?
7
Wie sehr hast du dich mit Mutter Teresa beschäftigt?
7a
Kennst du Ihre weißen Aussagen?
7b
Bist du weder wie sie?
Womit?
Wodurch?
8
Wie lernen Kinder, Jugendliche, Erwachsene, wenn nicht durch Schmerzen, Liebeskummer, Leiden usw.?
9
Sind Ärzte Heilige?Kennst du die Fehler vieler Ärzte, die manipulierten Patienten akten, den HOCHMUT der Ärzte usw.?
10
usw.
Sorry:
1 Auf welche Quellen berufst du dich?
2 Bist du so weiße wie sie?