Kampf der Gottlosen

In Berlin hat sich eine Lobbygruppe Konfessionsloser formiert. Sie fordert die Abschaffung des Abtreibungsverbots, eine freie Suizidbeihilfe und die konsequente Trennung von Staat und Kirche. Doch sie bekommt Gegenwind – sogar aus den eigenen Reihen.
Von Anna Lutz
Zentralrat der Konfessionsfreien

Im Mai tritt Philipp Möller vor die Berliner Öffentlichkeit. Der Pädagoge und Buchautor schätzt den großen Auftritt im Namen seiner Sache. Und die lautet: Kirchen- und Religionskritik. Möller bezeichnet sich als Humanisten. Er wünscht sich eine Gesellschaft, die Staat und Religion strikt trennt. Und eine Lobbygruppe mit dem Namen „Zentralrat der Konfessionsfreien“ soll sich künftig genau diesem Anliegen widmen.

Schon seit vielen Jahren ist Möllers Name eng mit dem Thema verknüpft. Er tourte mit einem Bus durch Deutschland, der die Aufschrift trug „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott.“. 2017 erschien sein Buch „Gottlos glücklich – warum wir ohne Gott besser dran wären“ – und wurde zum Spiegel-Bestseller. Es verwundert also wenig, dass der 42-Jährige nun für ein politisches Programm mit dem Titel „Säkulare Ampel“ einsteht. Es sieht vor, das kirchliche Arbeitsrecht abzuschaffen, die Abtreibungsparagrafen im Strafgesetzbuch 218 und 219 ersatzlos zu streichen, ebenso wie jegliche Regelungen zur Suizidbeihilfe.

In Sachen Lebensrecht wünschen sich die Konfessionsfreien „anything goes“: Keine Verbote, keine gesetzlichen Regeln, absolute Selbstbestimmung. Der Religionsunterricht gehört in ihren Augen abgeschafft. „Schulen sind geistige Schutzräume für Kinder und Weltanschauungsgemeinschaften sollten zu diesen geistigen Schutzräumen keinen Zugang haben“, begründet Möller dies im Mai vor den versammelten Hauptsdtadtjournalisten. Und es geht weiter: Religiöse Symbole, auch Kleidungsstücke, sollen im öffentlichen Dienst verboten sein. Kirchliches Glockengeläut oder Muezzinrufe ebenfalls. Beschneidungen von Kindern will Möller untersagen. Und den Körperschaftsstatus von Weltanschauungsgemeinschaften abschaffen.

Das würde bedeuten: Laizismus. Nur einen solchen sieht das Grundgesetz nicht vor. Stattdessen setzt sie auf ein kooperatives Verhältnis von Religionsgemeinschaften und Staat. Deshalb sind religiöse Vereinigungen steuerlich begünstigt. Deshalb bringen sie sich in die Sozialfürsorge ein. Deshalb kümmert sich der Staat etwa um den Einzug der Kirchensteuer. Deshalb gibt es ein Konstrukt wie den religiösen Bekenntnisunterricht. Der Zentralrat der Konfessionsfreien will Schluss machen mit all dem. Und setzt sich dabei hohe Ziele. Denn vertreten will er nicht nur jene, die zu seinen Mitgliedsorganisationen gehören, etwa die Giordano-Bruno-Stiftung oder den Bund für Geistesfreiheit in Bayern. Sondern jeden, der „auf seiner Lohnsteuerkarte keine Konfession angegeben hat“, wie Möllers Kollege Rainer Rosenzweig erklärt. Eine Lobby für Konfessionslose also. Ergibt das Sinn?

Keine gemeinsame Wertebasis

Martin Fritz von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen hält diese Zielgruppe für mindestens schwierig. „Konfessionslos ist zunächst ein negatives Merkmal. Es zeigt, was jemand nicht hat. Und damit taugt die Bezeichnung nicht als Basis für ein gemeinsames Bekenntnis“, erklärt er im Gespräch mit PRO. Steuerlich konfessionslos sind etwa die meisten Muslime. Esoteriker. Evangelische Freikirchler. Atheisten. Kaum vorstellbar, dass all diese Gruppen sich auf eine gemeinsame Haltung zum Thema Schwangerschaftsabbruch einigen könnten.

Doch selbst im Kreise des organisierten Atheismus in Deutschland ist der Zentralrat umstritten. So sind zwei der wohl wichtigsten Player, der Humanistische Verband Deutschlands und die Humanistische Vereinigung, nicht Teil des Zentralrats. Aus gutem Grund, wie Michael Bauer von der Humanistischen Vereinigung im Interview erklärt. Er sieht im Zentralrat vor allem religionsfeindliche Organisationen vereint. Er wünsche sich aber ein kollegiales Verhältnis zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften: „Wir begegnen uns im Konzert der Zivilgesellschaft mit Respekt. Wir sind für die Gleichberechtigung von Nicht-Religiösen und Religiösen und nicht für die Abschaffung von Religionsgemeinschaften.“ Dass der „Zentralrat der Konfessionsfreien“ nun Vertreter aller Konfessionslosen sein wolle, erscheint ihm absurd: „Es gibt doch keine allen gemeinsame Wertebasis.“ Themen wie die Suizidbeihilfe seien derart komplex, dass sie nicht zu einem „religiösen Problem“ reduziert werden könnten.

Die humanistische Szene in Deutschland ist klein. Nach Humanistischem Verband (HVD), Humanistischer Vereinigung (HV) und der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) gibt es kaum Organisationen, die sich politisch und öffentlichkeitswirksam für die eigene Sache einsetzen. Und wenn, sind die Unterstützerzahlen nicht mehr als vierstellig. Zudem ist die Szene unterteilt in zwei Lager: Da ist einerseits jenes, das wie die HV ein Miteinander mit den Kirchen anstrebt und das kooperative Modell fortsetzen möchte. Und es gibt das der Säkularisten oder Laizisten, vertreten etwa durch die Giordano-Bruno-Stiftung. Die größte und wichtigste Interessenvertretung, der Humanistische Verband Deutschlands mit 25.000 Mitgliedern, sieht sich dem gemäßigten Lager zugehörig. „Infolgedessen konnten die unterschiedlichen Positionen und Ziele (…) nicht in eine gemeinsame Strategie überführt werden, die ein sinnvolles, zielgerichtetes Lobbying erlaubt hätten“, begründet Katrin Raczynski, Vorstand des HVD Bundesverbandes, ihren Abstand zu den Konfessionsfreien. Doch dahinter steckt noch mehr, wie Fritz von der EZW weiß: Der Humanistische Verband sei selbst Körperschaft des öffentlichen Rechts, arbeite also mit genau jener staatlichen Unterstützung, die der Zentralrat für Weltanschauungsgemeinschaften abschaffen will.

„Das boomt nirgendwo“

Philipp Möller mag es nicht gerne hören, doch am Ende sieht es ganz so aus, als erreiche seine Lobbygruppe genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich will. Der Versuch, die Konfessionslosen in Deutschland auf gemeinsame laizistische politische Ziele einzuschwören, zerrüttet das ohnehin angeschlagene Verhältnis der humanistischen Organisationen zusätzlich. Denn bereits 2019 verließ der HV das Dach des HVD, weil auch dieser ihm nach eigenen Angaben zu religionskritisch geworden sei. „Diese Spaltung ist für die Szene bedenklich und strategisch schwierig“, sagt Fritz von der EZW. Denn einerseits stimmt es, dass die Zahl der Konfessionslosen steigt – 2022 waren erstmals weniger als 50 Prozent der Deutschen Mitglied in einer der beiden großen Kirchen.

Andererseits stagnieren die Mitgliederzahlen der humanistischen Gruppen. Konfessionslose engagieren sich eben nicht automatisch für die eigene Weltanschauung. Und der Abstand von der Kirche macht sie mitnichten zu überzeugten Humanisten. „Das boomt nirgendwo“, fasst Fritz zusammen. Warum? Es mag an den Ritualen und Kasualien liegen. Die Kirchen haben hier ein Alleinstellungsmerkmal. Deshalb sind sie an Weihnachten verlässlich gefüllt und selbst Ausgetretene wie Finanzminister Christian Lindner lassen sich vor dem Altar trauen. Versuche, ähnliche Modelle auf humanistischer Seite zu installieren, etwa atheistische Treffen am Sonntag mit dem Titel Sunday Assembleys, hielten sich nicht lange und wurden wieder eingestellt. So muss sich die humanistische Szene am Ende – ebenso wie die kirchliche – fragen: Wohin geht die Reise? Und wie bleiben wir relevant? Und Philipp Möller wird sich vermutlich eingestehen müssen, dass eine Lobbygruppe mit staatstragend klingendem Namen bei der Antwort darauf keineswegs weiterhilft.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

42 Antworten

  1. Was von aggressiven Atheisten zu halten ist, das hat schon der erfahrene Menschenkenner Freiherr von Knigge beschrieben:

    “Nicht tolerant zu sein pflegen die Freigeister und Religionsspötter von gemeiner Art zu sein. Ein Mann, der unglücklich genug ist, sich von der Wahrheit, Heiligkeit und Notwendigkeit der christlichen Religion nicht überzeugen zu können, der verdient Mitleiden, weil er ein sehr wesentliches Glück, einen kräftigen Trost im Leben und Sterben entbehrt;
    er verdient mehr als Mitleiden, er verdient Liebe und Achtung, wenn er dabei seine Pflichten als Mensch und Bürger, so viel an ihm ist, treulich erfüllt, und niemand in seinem Glauben irre macht;
    wenn aber jemand, der aus bösen Willen, aus Verkehrtheit des Kopfes oder des Herzens, ein Religionsverächter geworden, oder gar zu sein nur affektiert, aller Arten Proselyten zu werben sucht, öffentlich mit schalem Witze oder nachgeplapperten voltairischen Floskeln der Lehren spottet, auf welche andere Menschen ihre einzige Hoffnung, ihre zeitliche und ewige Glückseligkeit bauen;
    wenn er jeden verfolgt, verachtet, schimpft, jeden einen Heuchler schilt, der nicht wie er denkt;
    so ist ein solcher bösartiger Tor unserer Verachtung wert.”

    12
    5
  2. „Gottlos“?
    Kein attraktives Konzept.

    Das wusste vor 3.000 Jahren schon der Psalmdichter:

    „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / noch tritt auf den Weg der Sünder
    noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
    sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
    und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
    Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, / der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
    und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.
    Aber so sind die Gottlosen nicht,
    sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
    Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
    noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
    Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
    aber der Gottlosen Weg vergeht.“

    10
    6
  3. Natürlich kann sich in Deutschland formieren, wer mit wem will. So lange es auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit geschieht. Auch die Konfessionslosen sind an Recht und Gesetz gebunden. Was mir nur sehr zu denken gibt: Wie können Humanisten, wie sie sich selber bezeichnen, denn für völlig einschränkungslose Abtreibung plädieren? Wie geht das denn? Oder für eine einschränkungslose Suizidbeihilfe. Ich habe Humanismus immer verstanden im Sinne“ menschlich, pro Mensch“. Ist das, was die Konfessionslosen propagieren, nicht zutiefst „gegen den Menschen, gegen die menschliche Würde“?
    Ich meine: ja. Dabei gehe ich gar nicht auf Konfession/konfessionslos ein. Meine Gedanken sind ganz nüchtern, objektiv angelegt.

    18
    6
    1. Hallo Herr Weber,
      Sie haben das Problem genau benannt. „Humanismus“ hat zwar den Anklang an „human“, ist aber nur noch eine wohlklingende Selbstbezeichnung, unter der verschiedenste Weltanschauungen sich selbst ein positive Reputation verleihen möchten.

      Die eigentlichen Wurzeln des „Humanismus“ liegen aber insbesondere in der (Wieder-)Anknüpfung an die Antike und die hohe Wertschätzung von Bildung:
      Die antike Kultur wurde als unübertrefflich nachgeahmt. Der Begriff humanista tauchte zum ersten Mal 1490 in einem volkssprachlichen Brief auf. Er bezeichnet die Gräzisten, Latinisten, Dichter und Redner, die sich den studia humanitatis widmeten und Cicero sowie Quintilian besonders in der Rhetorik als Vorbilder betrachteten. Diese Gelehrtenbewegung wollte das antike Menschenbild erneuern.
      Das lebensbejahende und schöpferische Individuum wurde rehabilitiert. Die Verherrlichung des Menschen ergab sich bei den italienischen Humanisten aus der Überzeugung, dass der Mensch als das Ebenbild Gottes das Höchste in der ganzen Schöpfung sei. Der berühmteste und einflussreichste Humanist der frühen Neuzeit war Erasmus von Rotterdam, dessen philosophia christiana die Überbetonung der rhetorischen Kultur relativierte. Im Jahr 1514 übersetzte er in Basel zum ersten Mal das Neue Testament aus dem Griechischen. Sowohl Philipp Melanchthons Grundlegung der protestantischen Bildung als auch das Schulwesen der Jesuiten zeigen die im christlichen Humanismus verankerte Hochschätzung der Bildung.

      11
      4
    1. Nein, grundfalsch! Glaube und Vernunft/Denken gehören zusammen! Lesen Sie bitte Bücher darüber (man kann sie -auch- antiquarisch im Internet bestellen) z. B. von Prof. Werner Gitt oder Georg Huntemann. Erst lesen, informieren, dann urteilen, bitte! Nicht einfach was behaupten, sondern sauber recherchieren!

      9
      6
      1. und, nicht zu vergessen, die Bücher von John Stott, dem sehr bekannten britischen Evangelisten.

        5
        3
          1. @ Eva. Das mag daher kommen, dass für viele Naturwissenschaftler, besonders Physiker, das Christentum beansprucht wird. Wie etwa fälschlicherweise für Hawking oder Einstein. Aber gerade in dieser Gruppe ist der Anteil der Atheisten beispiellos hoch. Man sollte nicht jeder Propaganda vorschnell glauben. Nix für ungut.

            3
            2
        1. Sowie die Bücher des (schon verstorbenen) gläubigen Wissenschaftlers Prof. Dr.Dr.Dr. A.E. Wilder-Smith. Warum er, sicher wissenschaftlich mehr gebildet als alle hier versammelten Diskuanten, die Bibel als unfehlbares Wort betrachtet, lesen Sie z.B. sein Buch, gemeinsam mit seiner Frau Beate geschrieben: „Es war ein reiches Leben“. Antiquarisch sicherlich zu erhalten. Wissen Sie, der Glaube an Christus, der durch harte persönliche Kämpfe dann zum Vorschein kommt, der überzeugt, nicht das ständige und ausschließliche Theoretisieren, In-Zweifel-Stellen!

          6
          2
      2. @E. Weber @Maik
        Glaube und Vernunft müssen in der Tat keine Gegensätze sein.
        Wenn man sich die wechselvolle und spannende Geschichte des Verhältnisses von Rationalität und Glauben im Abendland wirklich tiefschürfend vergegenwärtigen möchte, sei auf das monumentale Alterswerk von Jürgen Habermas verwiesen, der sich selbst als religiös unmusiklisch versteht und dieses Großthema erst in seinen sehr späten Jahren intensiv bearbeitet hat. (Das doppelbändie werk erschien 2019, als Habermas bereits 90 war!)

        Habermas Jürgen: Auch eine Geschichte der Philosophie. Bd. 1: Die ozidentale Konstellation von Glauben und Wissen. Bd. 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen. Suhrkamp, Frankfurt 2019.

        @E.Weber:
        Der Verweis auf Gitt und Huntemann kann einen gartstigen Verächter der Religion nur in seinen Ansichten bestärken, denn hierbei handelt es sich um zwei besonders hartleibige deutsche Vertreter eines christlichen Fundamentalismus und deren Haltungen sind nicht wissenschaftskompatibel!

        3
        7
        1. @Carvalho: Widerspruch! Gerade Prof. Gitt. ein gläubiger Naturwissenschaftler, erklärt Ihnen so was von überzeugend biblische Wahrheit vor dem Hintergrund der Wissenschaft(en), dass man es nur staunend registrieren kann! Ich selber lasse die Bezeichnung „christlicher Fundamentalist“ gerne gegen mich stehen. Mich kann damit niemand beleidigen. Wir christliche Fundamentalisten sehen uns da nur im Bibelvers beschrieben: “ Einen anderen Grund (ein anderes Fundament, E.W.) kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. In diesem, und nur in diesem Sinne bin ich christlicher Fundamentalist. Und zwar ein sehr, sehr glücklicher!!!

          9
          2
          1. Werner Gitt ist ein beinharter Fundamentalist und sowohl seine Vorstellungen von Naturwissenschaften als auch seine theologischen Ambitionen sind von sehr schlichter Qualität, um es freundlich auszudrücken. (Er ist übrigens Dr. der Ingenieurswissenschaften, das passt dann schon… )
            PS Ich gönne Ihnen Ihr Glück unumwunden, angesichts Ihrer Posts an anderer Stelle frage mich aber, ob es Ihnen völlig gleichgültig ist, dass Ihre fundamentalistische Ideologie andere ins Unglück verdammt!

            4
            8
          2. Hallo Herr Weber, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist. Jeden Christen der überzeugend für seinen Glauben Eintritt wie zum Beispiel Prof. Werner Gitt bezeichnet Herr Carvalho als Fundamentalisten. Und zwar meint er damit eine böse Grundhaltung. Es ist zwecklos sachlich mit jemanden auf Basis der Bibel zu reden der alles weiß und jeden überzeugten Christen böse darstellt. Mich hat Prof. Werner Gitt stark geprägt und mir meine Augen auf verschieden Weise im Staunen geöffnet.

            4
            1
        2. Dann lesen Sie, @Carvalho, bitte die Bücher des (schon verstorbenen) gläubigen Wissenschaftlers Prof. Dr.Dr.Dr. A.E. Wilder-Smith. Schauen Sie sich auch seinen beruflichen Werdegang an. Warum er, wissenschaftlich mehr gebildet als alle hier versammelten Diskuanten, die Bibel als unfehlbares Wort betrachtet, lesen Sie z.B. sein Buch, gemeinsam mit seiner Frau Beate geschrieben: „Es war ein reiches Leben“. Antiquarisch sicherlich zu erhalten. Wissen Sie, der Glaube an Christus, der durch harte persönliche Kämpfe dann zum Vorschein kommt, der überzeugt, nicht das ständige und ausschließliche Theoretisieren, In-Zweifel-Stellen!

          8
          0
      3. Ich brauche kein Buch zu lesen um zu wissen, dass es keine Geister, Feen, Hexen oder Götter gibt.

        4
        2
  4. Bei allen lächerlichen Versuchen dieses Artikels, die gottlose Community als gespalten darzustellen (im übrigen immer noch weniger gespalten als die Religiösen :-), ist doch mehr als befriedigend zu wissen, dass es mit dem irrationalen religiösen Glauben bergab geht.

    7
    8
    1. @Charles,
      ja wie „schön“ es wird, wenn es mit dem Glauben bergab geht, das hat der durchaus revolutionäre Denker Friedrich Schiller mit Grausen anhand der französischen Revolution feststellen müssen.
      Was dort an Grausamkeiten geschah, ja vom jakobinischen Tugendterror an Massenmorden begangen wurde, hat Schiller zu diesen Zeilen veranlasst:
      „Freiheit und Gleichheit! Hört man schallen;
      Der ruhige Bürger greift zur Wehr,
      Die Straßen füllen sich, die Hallen,
      Und Würgerbanden zieh’n umher.
      Da werden Weiber zu Hyänen
      Und treiben mit Entsetzen Scherz;
      Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
      Zerreißen sie des Feindes Herz.
      Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
      Sich alle Bande frommer Scheu;
      Der Gute räumt den Platz beim Bösen,
      Und alle Laster walten frei.
      Gefährlich ist’s den Leu zu wecken,
      Verderblich ist des Tigers Zahn;
      Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
      Das ist der Mensch in seinem Wahn.“

      6
      4
      1. Und die Religionskriege waren alle gewaltlos oder wie? Niemand musste sterben, weil er den „falschen“ Glauben hatte?

        4
        1
        1. @Maik: Die Religionskriege waren alle falsch, da sind sich doch alle einig! Gott zwingt niemanden mit Krieg in seine Nachfolge, es ist jedermanns frei(willig)e Entscheidung! Gott wirbt um uns, aber er zwingt uns zu nichts.

          8
          1
          1. Ja, jetzt ein paar hundert Jahre später sind ich alle einig. Damals waren aber alle überzeugt, dass ihr Gott der einzig wahre Gott ist und das sie auf einer „heiligen Mission“ sind, die den Tod der „Ungläubigen“ rechtfertigt.
            Ich wollte damit lediglich der Aussage widersprechen, dass nur die „Gottlosen“ zu brutaler Gewalt griffen aber nie die Gläubigen.

            4
            1
  5. Leider weiß man heute gar nicht mehr, mit wem man es eigentlich zu tun hat, mit Christen? Christen mit was, mit der Bibel? Sie kommen mir vor wie Zivilrechtler ohne Bürgerliches Gesetzbuch, wie Strafrechtler ohne Strafgesetzbuch, wie welche, die sich einfach nur einen Zeitgeist konstruieren, Zeitgeist-Formulierer, Zeitgeist-Interpreten, schlicht und einfach Typen wie Pippi Langstrumpf mit ihrem (abgewandelten) Liedchen: Ich mach mir die Bibel und die Welt, widde-widde- wie sie mir gefällt!

    6
    0
  6. @E. Weber
    Auch wenn wir an anderer Stelle den Diskurs abgebrochen haben, muss ich dem Unfug widersprechen, den Sie in diesem Kommentar verbreiten – übrigens völlig ohne jeden Zusammenhang mit dem Thema des Artikels und der anschließenden Diskussion, Ihr fundamentalistischen Eifer hat offensichtlich etwas Zwanghaftes.
    Sie kennen die modernen Bibelwissenschaften nur vom Hörensagen, Sie haben keinen Neutestamentler von Rang gelesen. (Ich habe übrigens alle fundamentalistischen Autoren, die Sie mir genannt haben,im Original gelesen, freilich nicht vollständig! Das macht den Unterschied!)
    Sie urteilen sehr weitreichend über Dinge, die Sie weder kennen noch verstehen! Das ist anmaßend und intellektuell zutiefst unredlich!

    1
    3
    1. Ich kenne die Bibel und verstehe die Bibel. Vielleicht verstehe ich sie nicht bis in den letzten Satz (wer tut das schon?), aber die heilsbringenden Tatsachen der Bibel, was genügt, um gerettet zu sein, verstehe ich. Was die Bibel im Gesamtzusammenhang dem Menschen zu sagen hat, ist mir völlig klar. Alles drum herum, die tausend Arten, wie Bibel heute ausgelegt wird, sind mir vollkommen egal. Sie können sich um tausend Dinge Gedanken machen, um mich brauchen SIE sich keine Gedanken zu machen! Ich bin froh und gewiss in meinem Glauben! Aber ich glaub, das ärgert Sie… (!???)

      2
      2
      1. @E. Weber
        Ich mache mir keine Gedanken wegen Ihres Glaubens und ärgern tut mich Ihre Gewissheit ebenfalls nicht, das ist Bäckerblumenpsychologie.
        Sie vertreten hier einen beinharten Fundamentalismus, der dadurch noch eine besonders ideologische und wissensfeindliche Note bekommt, da Sie offensichtlich nicht zwischen dem Wort der Bibel, dem Evangelium Jesu Christi und Ihrer eigenen Position unterscheiden können. (Das ist hermeneutisch, historisch und theologisch unhaltbar!)
        Diese Position führt Sie unablässig dazu, andere zu verurteilen:
        Menschen wie Kaja oder mir werfen Sie vor, wir würden nicht mit der Bibel argumentieren. Das ist nachweislich eine Falschaussage!
        Den Worthausmachern werfen Sie vor, sie wollten den biblischen Glauben zerstören. Das ist zum einen ein böswillige Unterstellung und passt andererseits in ein fundamentalistisches Verschwörungsnarrativ, das in dualistischer Weise jede andere Position verteufelt. In diesen Fundi-Dualismus gehört auch Ihre wirklich sinnfreie Rede vom Zeitgeist!
        Ihr Angriffe auf den ÖRK und homosexuelle und/oder trans- Menschen muss ich nicht wiederholen.
        Ihr persönlicher Glaube ist mir weitestgehend egal. Aber wenn Sie mit Positionen, die Menschen beschädigen, dem verantwortlichen Nachdenken über den christlichen Glauben und dem Vorbild Jesu Hohn sprechen und dazu noch beanspruchen, SIE vertreten DIE christliche Position, dann ist Widerspruch angesagt!
        Mir ist der Glaube an Jesus Christus zu wichtig und lieb, als dass ich ihn Menschen, die ihn in ein derartig menschenfeindliches und enges Korsett pressen, überlassen würde.

        2
        2
        1. Wissen Sie @Carvalho eigentlich, dass Prof. Bultmann, sicher DER Vater der historisch-kritischen Bibelauslegung und der Entmythologisierer der Heiligen Schrift, am Ende seines Lebens entsetztlich darunter gelitten hat, dass er all seine Schüler verführte? Der all seine Schüler um Vergebung bat, sie so irregeleitet zu haben? Wissen Sie das ?

          3
          0
          1. Sie kolportieren einfach Aussagen, die Sie nicht belegen können. Soweit ich weiß, hat E. Linnemann diesen Unfug verzapft und diese hatte es nach eigener Auskunft auch nur vom Hörensagen, sonst ist dieser Quatsch durch nichts belegt. Das gehört zu diesen „pseudo-frommen“ Sterbebettgeschichten, die in bestimmten Kreisen beliebt sind! Außerdem ist Bultmann mitnichten der Vater der historisch-kritischen Forschung. Sie urteilen immer und immer wieder über Dinge, von denen Sie wirklich keine Ahnung haben! Das ist nur noch peinlich.

            1
            2
        2. Hallo Herr Weber, genau das empfinde ich mit Herrn Carvalho auch. Jedes Zeugnis lebendiger Christen wird auf das übelste diffamiert.

          1
          0
    2. @Carvalho: Sie haben mir an anderer Stelle ja „unjesuanisches“ Verhalten vorgeworfen bzw. einen, ich sag`s mit meinen Worten: unredlichen Umgang mit der Bibel. Einspruch! Ich denke, wir sollten uns als Christen an dem orientieren, was Jesus selbst tat. Wie er sich verhielt, was er sagte. Einverstanden ?? Wie verhielt sich denn Jesus Christus, als er in der Wüste vom Teufel versucht wurde? Hat er mit dem Teufel diskutiert? Nein! Er hat sich direkt und explizit auf die Bibel (seinerzeit war lediglich das Alte Testament vorhanden) berufen. Jesu Worte an den Teufel waren: ES STEHT GESCHRIEBEN! Jesus Christus berief sich also auf das normative Wort ! Berief sich Jesus Christus auf Kontextualisierung bei der Erwähnung seiner Bibelstellen ? NEIN! Hier die Stellen (die Parallelstellen dazu finden sich in Lukas 4):
      Mt 4,4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
      Mt 4,6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln für dich Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
      Mt 4,10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.«
      Und genauso haben wir es zu machen! Explizit uns auf das Wort Gottes zuberufen. Sie sehen im Verhalten Jesu, welchen Stellenwert er selbst dem Bibelwort beimaß. Den allerhöchsten!

      3
      1
      1. @E. Weber
        Wenn Sie jetzt fordern, Bibelstellen kontextfrei (!!!) als Kampfmittel gegen den „Teufel“ einzusetzten und dass das dem Vorbild und Willen Jesu entspräche, dann setzen Sie sich an die Stelle Jesu und wissen auch ganz genau, wo der „Teufel“ gerade agiert.
        Sie gestatten, aber das, was Sie da vorschlagen, werden auch ganz konservative Exegeten nicht mitmachen!
        Das ist eine intellektuelle Selbstentleibung auf offener Bühne!

        1
        1
        1. @Carvalho: Das ist, wie Jesus Christus -nicht nur hier, sondern überall, wo er redet- mit DEM WORT umgeht. Lassen Sie den Teufel an der Stelle ruhig beiseite, es geht hier nicht um den Teufel. Es geht darum, WIE Jesus Christus, wenn er redet, argumentiert. Er agumentiert sehr oft mit dem direkten Hinweis auf Schriftstellen. Er mutmaßt NICHT, wie man etwa mit diesen Stellen AUCH umgehen könnte, sie anders (wie Sie, ins Gegenteil dessen, was dort steht, z.B. die Stelle Römer 1 zur praktizierten Homosexualität) interpretieren könnte… Frei von Kontextualisierung. Jesus brauchte keinen Kontext.

          2
          2
          1. Und Sie sind wie Jesus und dürfen deshalb die Bibelverse ohne jeden Kontext als „Kampfinstrument“ einsetzen!
            Das ist natürlich völliger Unsinn, was Sie hier behaupten.
            Wie Jesus bzw. die Schreiber der Evangelien die Thora oder die Propheten aufgreifen, verdankt sich natürlich einer Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Judentum und ist mitnichten kontextfrei. Bei Paulus übrigens auch. Die Untersuchungen zu diesem Thema füllen Bibliothekssäle.
            Aber es macht keinen Sinn Ihnen das erklären zu wollen. Sie wollen ja wirklich begründetes Wissen nicht zu Kenntnis nehmen, weil man in Fundamentalien ja eh schonn alles weiß und immer wusste!
            Sie haben in einem Kommentar gesagt, dass die grundlegenden Heilszusagen in der Bibel klar zu erkennen sind. Darin stimme ich Ihnen zu. Aber für sehr viele Dinge bedarf es der Expertise. Und diese haben SIE nicht! Aber Sie maßen sich weitreichende Urteile an, während Ihnen das Sachwissen vollumfänglich fehlt. Das ist ignorant in höchstem Maße! Und es spricht der Bildungsgeschichte des Christentum Hohn!

            1
            2
  7. @Carvalho: Für die Dinge, die zu meinem Heil nötig sind, bedarf es keiner Expertise. Die sind klar und deutlich für jedes Kind mit 12 Jahren ersichtlich. Und genauso hat es Gott gewollt! Wenn Theologie etwas anderes will, als Menschen zu ihrem Heil in Jesus Christus zu führen, dann soll sie es offen sagen. Wenn sie Glaube zerstören will oder gar erst unmöglich machen will, dann soll sie es sagen. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, hat Kohl gesagt. Was das Ergebnis ist. Wenn die modernen Theologen ab Bultmann etwas anderes beabsichtigen, als Menschen den Glauben an Jesus Christus lieb zu machen, stattdessen die Leute verwirren wollen, dann seien sie verflucht – um einmal genauso zu sprechen wie der Apostel Paulus!

    1
    2
  8. @E. Weber
    Herr Weber, Sie urteilen weiterhin über Sachverhalte, die Sie weder kennen noch verstehen: „ab Bultmann“ ist historisch völlig falsch; die historisch-kritische Methode ist viel älter! Bultmann wendete sich gegen die liberale Theologie und stand der Wort-Gottes-Theologie (dialektische Theologie) und der bekennenden Kirche nahe. Aber historische Fakten interessieren ja nicht, wenn man nur sein Feindbild pflegen darf!
    Auf sämtliche Einwände und Argumente gehen Sie in keiner Weise ein: nicht auf Ihr prekäres Verhältnis zur Aufrichtigkeit bei Urteilen bspw. über Kaja, Worthaus oder mich. Auf historische und/oder theologische Einwände schon gar nicht, weil Ihnen einfach in jeder Hinsicht die Sachkenntnis fehlt. Weiterhin bedienen Sie ein bodenloses dualistisches Verschwörungsnarrativ, als ob „moderne Theologen […] die Leute verwirren woll[t]en“. Auch wenn Sie das in einen Konditionalsatz gebaut haben, ist das implizit die Unterstellung einer bösen Absicht und diese nötigt Sie ja dann auch zur „Verfluchung“. Selbst Ihre unglaubliche Ignoranz und Unkenntnis in Sachfragen in Rechnung stellend, geht das zu weit! Sie maßen sich hier Urteile an, die Ihnen nicht zustehen! Aber auch das verstehen Sie mutmaßlich nicht!
    Ich lasse es jetzt hier gut sein (auch wenn es nicht gut ist)!

    1
    1
  9. @Gast: Danke für die klarstellenden Worte. Das war mir so nicht bekannt, dass biblische Fundamentalisten „grundsätzlich als böse“ markiert werden. Ich bin, der ich mich FUNDAMENTALIST nenne, (von Fundament, biblischem, dass ich für mich glaubend inn Anspruch nehme gem. 1. Kor. 3,11) genauso wenig böse wie z.B. ein PHILATELIST böse wäre. Man wird, weil man sich zum fundamentalen, irrtumslosen Wort Gottes bekennt, einfach mit Dreck beschmissen, ohne jeden tieferen Grund. Es sind verzweifelte Taten derer, die einfach mit dem Wort Gottes nichts anfangen können. Die ihres Heils nicht gewiss sind. Aber dieser Hass gegenüber den Bibeltreuen ist uns ja in der Schrift vorhergesagt. Wieder ein Beweis dafür, dass das biblische Wort immer zutrifft. Ich teile im übrigen Ihre Erfahrungen mit dem gläubigen Prof. Werner Gitt. Und mit Prof. Dr.Dr.Dr. A.E. Wilder-Smith und vielen, vielen anderen…Diese Menschen sind mir zum Segen geworden.

    3
    1
  10. Zum Thema FUNDAMENTALISMUS (1),
    weil dieser Begriff ja in zahlreichen Kommentaren immer wieder zentral war:
    Der Fundamentalismus ist nicht der biblische Glaube, sondern eine Reaktion auf die Zumutungen der Moderne. DEN biblischen Glauben gibt es nicht, ein Blick in die Geschichte genügt.
    Der Fundamentalismus vertritt in Bezug auf die Bibel eine doketistische Haltung, das ist eine Form von Bibliolatrie, um sich eine Pseudosicherheit zu suggerieren.
    Der Fundamentalismus vertritt eine „positivistische“ Glaubensvorstellung, es geht darum bestimmten Glaubenssätzen zuzustimmen. Deshalb ist es eine Lieblingsbeschäftigung denen nachzustellen, die die „biblischen Wahrheiten“ angeblich verwässern.
    Der Fundamentalismus hat ein stark autoritäres bzw. monarchisches Gottesbild; Gott liebt den, der sich an seine Regeln hält, die anderen haben mit Verdammung zu rechen. Die fundamentalistische Soteriologie ist ein problematisches Spiel, das einer Bestrafungslogik folgt.
    Der Fundamentalismus ist dualistisch, er denkt in Freund-Feind-Kategorien, das immunisiert gegen jede Form von rationalem Diskurs.
    All diese Positionen sind natürlich nicht biblisch, sondern stellen eine starke Vereinseitigung dar, die wesentliche Positionen des Evangeliums verdunkelt. Intellektuell ist diese Form des Christentums nicht referenzfähig.
    Zum Thema:
    Blume, Michael: Rückzug oder Kreuzzug. Die Krise des Christentums und die Gefahr des Fundamentalismus. Patmos 2021.
    Dietz, Thorsten: https://wort-und-fleisch.de/fundamentalismus/
    Dietz ist ein ausgezeichneter Kenner auch der us-amerikanischen Szene.

    1
    0
  11. Zum FUNDAMENTALISMUS (2) – Ergänzungen:
    Der Fundamentalismus wird stark beherrscht von der us-amerikanischen Szene, sehr viele Evangelikale sind dort tatsächlich Fundamentalisten. Der amerikanische Fundamentalismus ist aber rückläufig, der SBC brechen reihenweise Mitglieder weg, sie kann ihre Jugend nicht mehr binden. Das ist sicher auch Folge der intellektuellen Dürre und eines rigiden innerkirchlichen Totalitarismus!
    Die Erweckungsbewegungen waren nie fundamentalistisch. Diese haben und hatten immer eine ausgeprägte Spiritualität und Frömmigkeitspraxis, die dem Fundamentalismus wesensfremd ist.
    Es gibt heute deutliche Absetzbewegungen von fundamentalistischen Positionen innerhalb der Evangelikalen. Diese sind ausgesprochen heterogen.
    Dazu zählen der sog. Postevangelikalismus, die Emerging Churches, aber auch viele Initiativen wie Worthaus, HossaTalk, RefLab etc. pp. Auf diese reagieren Fundamentalisten mit großer Aggressivität.
    Die evangelikalen Bewegungen außerhalb Europas und Nordamerikas teilen zwar manche Positionen mit dem Fundamentalismus, sind aber aufgrund ganz anderer sozio-kultureller Rahmenbedingungen ganz anders gestrickt. Der Problemstellungen sind einfach ganz andere.
    Der Fundamentalismus stellt in der Tat in allen Religionen eine Gefahr dar, weil er exklusivistisch, dualistisch, antiwissenschaftlich und autoritär ist und auf komplexe Problemstellungen reduktionistische „Antworten“ gibt.

    1
    0

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen