Socken-Automat sensibilisiert für fairen und ökologischen Klamottenkauf

Socken aus dem Automaten: Das gibt im Mensa-Foyer der Uni Saarland. Der Sock-O-Mat soll Studierende und Mitarbeiter zu nachhaltigerem Konsum ermuntern. Auch für Sabine Langenbach ist der Klamottenkauf mittlerweile eine Gewissensfrage.
Von Sabine Langenbach
Sabine Langenbach, Das find ich gut

Kaltgetränke und Snacks. Kaffee, Kakao, Tee und Gemüsebrühe. Diese Automaten in öffentlichen Gebäuden kennt man. Höchst ungewöhnlich ist dagegen das, was die Universität des Saarlandes seit dem 3. August in ihrem Mensa-Foyer anbietet. Dort steht der Sock-O-Mat. Ob gemustert oder uni, schrill oder konservativ, hier gibt es für jeden Fuß die passende Socke.

Damit sollen Studierende und Mitarbeiter der Uni nicht etwa auf das Einsparen der Heizkosten aufgrund der drohenden Energiekrise im Winter eingeschworen werden. Der Sock-O-Mat will zum nachhaltigen Konsum anregen, denn das komplette Socken-Angebot wurde fair und ökologisch hergestellt.


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#10 Socken-Automat sensibilisiert für fairen und ökologischen Klamottenkauf
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Längst ist bekannt, dass die Textilindustrie einen gigantischen ökologischen Fußabdruck verursacht. Dazu kommt, dass viele Textilien unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden und zum Beispiel Bauern in Indien, aufgrund von Monokulturen und immens steigender Kosten für das Saatgut, die Existenzgrundlage genommen wird. Dafür will die Sockenautomat-Aktion sensibilisieren.

Ganz unterschiedliche Institutionen, Firmen und Verbände haben sich hier zusammengetan. Unter anderem die saarländische Arbeitskammer, die Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB, der Regionalverband der Volkshochschulen und die Gewerkschaft ver.di im Bezirk Saar Trier.

Die zentrale Botschaft lautet: „Nachhaltig konsumieren oder auch gleich lieber ein Plausch oder Tausch anstelle von Kaufrausch“, so steht es in einer Pressemitteilung. Das klingt für mich stark nach Poetry-Slam – passt ja zur Generation der Studierenden.

Viele kleine Schritte verändern etwas

Aber auch als Ü-Fünfzigerin bin ich dankbar für Aktionen, die deutlich machen, dass ich mit meinem Kaufverhalten dazu beitragen kann, dass sich bei den Arbeitsbedingungen, dem Umweltschutz und der Klimafreundlichkeit in der Textilindustrie etwas ändern kann. Ich achte immer mehr darauf, wo Modelabels herstellen und wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit ist.

Mit der Konsequenz, dass ich schon öfters eine Bluse, die mir richtig gut gefallen hat, wieder auf die Stange zurückhängen musste, weil mein mittlerweile obligatorischer Blick auf das Etikett offenbart hatte, dass von fair, ökologisch und nachhaltig bei diesem Hersteller nicht die Rede sein kann.

Wie gut, dass es mittlerweile Marken gibt, die sich öko und fair auf die Fahnen geschrieben haben. Ja, das kostet mehr. Dann kaufe ich eben weniger. Ich fühle mich wohler, wenn ich davon ausgehen kann, dass bei der Herstellung meiner Kleidung und in der gesamten Lieferkette keine Menschen ausgebeutet worden sind und alles nachhaltig und umweltschonend gefertigt wurde. Das gehört für mich zur christlichen Nächstenliebe und ist Bewahrung der Schöpfung.

Nicht jeder in meinem Umfeld versteht diese Haltung. Viele denken, dass es überhaupt nicht ins Gewicht fällt, ob jemand ein Teil mehr oder weniger vom Billigproduzenten kauft.

Ich halte da gerne ein afrikanisches Sprichwort dagegen: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Das macht mir Mut weiter darauf zu achten, was ich kaufe – und was nicht!

Der Sock-O-Mat ist übrigens nur ein paar Monate im Mensa-Foyer der Saarbrücker Uni stationiert. Danach wird er in anderen Hochschulen und öffentlichen Orten des Saarlandes aufgestellt.

Socken aus dem Automaten ziehen und sich daran erinnern lassen: Veränderung fängt ganz klein an. Wir können Zukunft mitgestalten! Das find ich gut!

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