Mit etwa 13 Jahren geriet Nina (Nachname unbekannt) in eine Depression. Zwei Jahre kämpfte sie alleine dagegen an. Sie habe sich zurückgezogen und Freunden nichts erzählt. Doch Jesus zeigte sich ihr und es ging wieder bergauf. Als sie Anfang zwanzig war, kamen die Depressionen zurück. Sie dachte an Selbstmord und verletzte sich selbst. Jedoch entschied sich Nina, erneut auf den rettenden Glauben zu setzen. Mit Gebet und einer intensiven Therapie konnte sie wieder Freude und Ruhe empfinden.
Nina berichtete von ihrer Geschichte auf dem Christival im Rahmen des Jugendformats von ProChrist „truestory“ – zu Deutsch: „wahre Geschichte“. Das Format möchte Jugendliche im Glauben bestärken. „Truestory“ hieß bis vergangenes Jahr noch „Jesushouse“.
Ernste Gespräche trotz Partystimmung
Eine inhaltlich ernste Diskussionsrunde moderierten die Rapper-Brüder „O’bros“. Auch Tobi (Nachname unbekannt) erzählte dort aus seinem Leben. Er habe im Leben bisher viel Glück gehabt. Lernen in der Schule sei ihm leicht gefallen. Er sei mit vielem gut zurechtgekommen. Sein Problem: Er habe seine Freizeit nicht für Sinnvolles genutzt. Er habe viel Computerspiele gespielt und sich zurückgezogen. Mehr und mehr habe ihn ein Gefühl der Leere beschlichen. Zwar glaube er seit Kindheitstagen an Gott, doch er habe sich als Jugendlicher nach mehr gesehnt.
So entschied er sich, sein Leben zu ändern: Statt passiv, wollte er künftig aktiv leben. Dies habe zu ungewöhnlichen Engagements geführt. Er sei in einem Gremium von Hobbysängern gelandet. Statt seine Zeit zu vergeuden, habe er diese genutzt, um Menschen zu helfen und seine Gaben, die Gott ihm geschenkt habe, auszuleben. Er habe Bücher geschrieben – einst sei dies für ihn unvorstellbar gewesen.
Die Predigerin Jana Kontermann verglich solche Lebenswege wie von Nina und Tobi in einem Impuls mit einem Langstreckenlauf. Es sei eine Entscheidung, sich an die Startlinie zu begeben. Kontermann empfahl den Jugendlichen, nicht alleine den Lauf zu beginnen. Zusammen mit Freunden könne man im Leben mehr schaffen. Mit Lobpreis und kleinen Rap-Einlagen der „O’bros“ feierten die Jugendlichen anschließend den Glauben.
Beim Christival kommen vom 25. bis 29. Mai in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt über 10.000 Jugendliche und junge Menschen von 14 bis 24 Jahren zusammen. Teil der Veranstaltung sind Gottesdienste, Gesprächsforen, Konzerte und kreative Festivalformate, die an unterschiedlichen Orten in Erfurt stattfinden. Das Christival findet 2022 zum siebten Mal statt. Mehr als 80 Werke und Organisationen verschiedener Konfessionen und Denominationen sind Träger des Christivals.