Seit 70 Jahren informiert der Fachdienst epd medien über Aktuelles, Trends und Hintergründe in Sendern und Verlagen, Politik und Verbänden. Neben einem Nachrichtenteil berichtet der Dienst über Medienpolitik, Sender- und Programmentwicklung. Am 21. Januar 1949 begann die Arbeit der Vorgängerpublikation „epd/Kirche und Rundfunk“. Der Informationsdienst wurde unter einer Lizenz der Militärregierung Deutschland zunächst in Bethel bei Bielefeld produziert, dem Sitz der nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründeten Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd). Die Zeitschrift richtet sich eigenen Angaben zufolge an Entscheider der Medienbranche, Programmmacher und Medienbeobachter.
Der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, äußerte sich auf pro-Anfrage verhalten zur Entwickung der Medien und die Zukunft von epd medien. „In der Medienbranche einen Ausblick zu wagen über einen Zeitraum von fünf Jahren ist gewagt, wie wir seit der Medienentwicklung in den vergangenen Jahren wissen. Wer hätte eine solche Entwicklung prognostiziert? Wer hätte die Entwicklung der Zeitungsauflagen vorausgesehen, wer hätte sich vorstellen können, dass auch das lineare Fernsehen unter Druck gerät? Aber nun erleben wir Netflix, DAZN und Co“, erklärte Bollmann. Eines könne er sagen: „Wenn wir es nicht schaffen, in unserem freiheitlich-demokratischen System Qualitätsjournalismus als einen Faktor zu stabilisieren, werden sich unsere systemischen und politischen Probleme verstärken.“ Als Stichworte dafür nannte Bollmann Populismus und Fake News. Der GEP-Direktor hofft, „dass sich Qualitätsjournalismus auch in den kommenden Jahren etablieren und weiterentwickeln wird“ – gerne auch digital oder in Formen und Formaten, die bislang noch nicht bekannt seien. „Und epd medien wird die Entwicklung weiter begleiten, wird sich weiterhin für den Erhalt von Qualitätsjournalismus einsetzen“, erklärte Bollmann.
Sonderheft und Feier zum Jubiläum
Zum Jubiläum ist am Freitag ein 40-seitiges Sonderheft erschienen, unter anderem mit Beiträgen der Medienberaterin Ingrid Scheithauer, des Medienforschers Wolfgang Schulz und von Uwe Kammann, dem langjährigen Redaktionsleiter von epd medien und ehemaligen Direktor des Grimme-Instituts. Am 9. April soll nach epd-Angaben eine Jubiläumsfeier in Frankfurt am Main stattfinden, zu der Vertreter aus Sendern, Verlagen und Verbänden erwartet werden.
Im Jubiläumsheft erinnert Bollmann daran, dass epd medien 2005 systematische Schleichwerbung in der ARD-Vorabendserie „Marienhof“ enthüllte. Damit habe der Branchendienst selbst Mediengeschichte geschrieben. An der Kontrolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks teilzuhaben, gehöre zur medienkulturellen Aufgabe der Kirche, die von epd medien maßgeblich unterstützt werde, schreibt der GEP-Direktor.
Zum Jubiläum hat die Verantwortliche Redakteurin Diemut Roether in einer Pressemeldung erklärt: „Unser Blick auf die Medien ist kritisch, aber solidarisch. Wir bieten keine Infohäppchen, sondern gehen den Dingen auf den Grund und ordnen sie ein.“ Der Branchendienst wolle Einsichten und Einblicke stiften in einer Zeit, in der die permanente mediale Reizüberflutung und Unübersichtlichkeit beklagt werde.
epd medien wird in der epd-Zentralredaktion unter dem Dach des GEP in Frankfurt am Main produziert. Heute erreicht epd medien eigenen Angaben zufolge sechsmal in der Woche Entscheider in der gesamten Branche. Das Heft erscheint jeweils freitags, Abonnenten erhalten die wichtigsten Branchenmeldungen in einem werktäglich produzierten Newsletter.
Der epd ist eine unabhängig arbeitende Nachrichtenagentur, die von der evangelischen Kirche getragen wird. Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) ist das zentrale Mediendienstleistungsunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen.
Von: Norbert Schäfer