70 Christen im Kongo enthauptet

Islamistische Kämpfer haben in einem Dorf im Ostkongo viele christliche Bewohner ermordet. In der Region kommt es immer wieder zu Angriffen auf Christen.
Von Swanhild Brenneke
Zerstörtes Kreuz

Kämpfer der islamistischen Miliz „Allied Democratic Forces“ (ADF) haben in der Demokratischen Republik Kongo 70 Christen ermordet. Das Massaker ereignete sich am 13. Februar im Dorf Mayba, in der Provinz Nord-Kivu im Bezirk Lubero, berichtet die christliche Hilfsorganisation Open Doors. Zunächst hätten die islamistischen Kämpfer 20 Männer und Frauen in den frühen Morgenstunden aus ihren Häusern geholt, gefesselt und verschleppt.

Am Abend hätten sich die übrigen Dorfbewohner versammelt, um zu beraten, wie sie die Entführten befreien könnten. Bei dieser Gelegenheit seien ADF-Kämpfer erneut in das Dorf eingedrungen, hätten die Versammlung umstellt und etwa 50 weitere Christen in ihre Gewalt gebracht. Alle Gefangenen seien in eine nahegelegene Kirche in das Dorf Kasanga gebracht worden, wo sie von den Kämpfern enthauptet worden seien.

„95 Prozent der Bewohner der Demokratischen Republik Kongo verstünden sich als Christen“, sagte der Pressesprecher von Open Doors, Jens Fischer, gegenüber PRO. In dem Land herrsche dennoch ein sehr hohes Maß an Christenverfolgung. Ein Brennpunkt der Verfolgung liege im Osten des Landes, besonders im Bundesstaat Nord-Kivu. Dort sei die Lage für Christen aufgrund der Präsenz bewaffneter Gruppen wie der islamistischen ADF extrem gefährlich geworden.

Die ADF habe sich offiziell dem „Islamischen Staat“ angeschlossen und verübe immer wieder gezielte Anschläge auf Christen und Kirchen, sagte Fischer. „Innerhalb eines Jahres wurden in der Demokratischen Republik Kongo 355 Christen wegen ihres Glaubens getötet – nur in Nigeria waren es noch mehr.“

Im Bezirk Lubero habe es vor kurzem bereits mehrere Angriffe von ADF-Kämpfern gegeben, berichtet Open Doors. Viele Bewohner seien bereits aus den Dörfern geflohen. Der Leiter einer kirchlichen Grundschule sagte, alle Kirchen, Schulen und Gesundheitszentren in dem Bezirk hätten wegen der chaotischen Sicherheitslage schon zuvor ihre Türen geschlossen gehabt.

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