Seit 2003 wurden weltweit 1.657 Medienschaffende wegen oder in Ausübung ihrer Arbeit getötet. Das gab die Organisation Reporter ohne Grenzen am Freitag bekannt. Durch Morde, Auftragsmörder, Überfälle und Angriffe in Kriegsgebieten wurden pro Jahr im Schnitt um die 80 Journalisten ermordet.
Mit 47 Prozent fallen die meisten Tötungen auf den amerikanischen Doppelkontinent. Vor allem Brasilien, Kolumbien und Honduras stechen negativ hervor, erklärt Reporter ohne Grenzen.
Ein gefährliches Pflaster ist zudem Asien. So wurden auf den Philippinen in den vergangenen 20 Jahren 107 Medienschaffende getötet, in Pakistan 94 und in Indien 59.
Trauriger Spitzenreiter ist jedoch der Irak. Dort verzeichnet Reporter ohne Grenzen 300 getötete Journalisten. Im vom Bürgerkrieg gebeutelten Syrien starben im gleichen Zeitraum 280 Medienschaffende. Hohe Todeszahlen liegen auch für Afghanistan, dem Jemen und den palästinensischen Gebieten vor.
Der seit 2011 andauernde Bürgerkrieg in Syrien ist auch verantwortlich für das tödlichste Jahr für Journalisten. 2012 kamen weltweit 143 Journalisten ums Leben. Verantwortlich dafür sind laut Reporter ohne Grenzen vor allem die verschiedenen Konfliktparteien im Bürgerkrieg. Im Jahr 2012 starben 136 Medienschaffende.
Russland in Europa mit den meisten Journalisten-Morden
In Europa wurden die meisten Journalisten in den vergangenen 20 Jahren in Russland getötet. Reporter ohne Grenzen verzeichnet seit der Machtübernahme durch Wladimir Putin 2001 vermehrt systematische Angriffe auf die Pressefreiheit. Mindestens 37 Journalisten sind demnach ermordet worden. Auf Platz zwei folgt die Ukraine. Dort kamen in den vergangenen beiden Jahrzehnten 20 Medienschaffende ums Leben – seit dem russischen Angriffskrieg 2022 allein acht. Die meisten anderen getöteten Journalisten kamen in den seit 2014 umkämpften Gebieten in der Ostukraine ums Leben.