1.000 Menschen demonstrieren gegen Christenverfolgung

In der Schweiz haben sich etwa 1.000 Menschen versammelt, um auf die Situation von verfolgten Christen aufmerksam zu machen. Neben Betroffenen nahmen auch Politiker an der Veranstaltung teil.
Von Swanhild Brenneke
Christenverfolgung, Demonstration, Bern, Schweiz

Rund 1.000 Menschen demonstrierten am Samstag in Bern in der Schweiz gegen die weltweit zunehmende Verfolgung von Menschen aus religiösen Gründen. Ein besonderer Fokus der Veranstaltung „Verfolgung.jetzt“ lag dabei auf dem Thema Christenverfolgung. Vor dem Bundeshaus, dem Sitz von Regierung und Parlament der Schweizerischen Eidgenossenschaft, versammelten sich die Menschen, um auch die schweizerische Politik auf das Thema aufmerksam zu machen.

Bei der Kundgebung traten mehrere, von religiöser Verfolgung Betroffene auf. Der Iraner Amin Afsharnaderi, der vom Islam zum Christentum konvertierte, habe erzählt, wie er zweimal inhaftiert wurde, berichtet die Schweizerische Evangelische Allianz. „Ich wurde wiederholt verhört, beleidigt, gedemütigt und unter Druck gesetzt, meinen Glauben aufzugeben und andere Christen zu verraten. Ich bin sicher, dass ich dies nicht überlebt hätte, wenn nicht Jesus Christus mit mir gewesen wäre“, zitiert die Allianz in einer Pressemitteilung. Er sei kein Einzelfall, sagte Afsharnaderi. Christen lebten im Iran unter ständigen Druck und in ständiger Angst.

Foto: Sun Foto
Der iranische Christ Amin Afsharnaderi berichtete von eigenen Erlebnissen

Ein zweiter Betroffener aus dem asiatischen Raum, der aus Sicherheitsgründen anonym blieb, habe berichtet, dass er die öffentliche Hinrichtung von anderen als Gefangener mitansehen musste. „Das Christentum wird als Gefahr für die nationale Sicherheit wahrgenommen und jedes neue Gesetz zielt darauf ab, die Christen zu eliminieren“, zitiert ihn die Allianz. Heute lebe er in Europa. Trotz der Repressionen sei es in seinem Heimatland bisher nicht gelungen, den christlichen Glauben auszulöschen.

Die beiden Redner riefen die Christen in Europa dazu auf, sich für wegen des Glaubens Verfolgte einzusetzen und auf deren Leid aufmerksam zu machen. Nationalrat Laurent Wehrli trat ebenfalls bei der Veranstaltung auf. Der Politiker setze sich seit langem für verfolgte Christen ein, berichtet die Schweizerische Evangelische Allianz. Unter anderem dadurch, dass er sich direkt an die Botschaften der entsprechenden Länder wende. „Zwischen 2019 und 2023 wurde fast die Hälfte unserer Bitten zumindest teilweise erfüllt. Von 54 Gefangenen, für die wir uns eingesetzt hatten, wurden 24 vorzeitig freigelassen“, berichtete Wehrli bei der Kundgebung.

Laurent Wehrli, Nationalrat, Schweiz Foto: Sun Foto
Nationalrat Laurent Wehrli (FDP.Die Liberalen)

Angesichts von 365 Millionen verfolgten Christen weltweit klinge das nicht viel. Es sei aber wichtig, die Stimme für jeden Einzelnen zu erheben. Insbesondere, wenn man selbst in einem Land lebe, in dem Religionsfreiheit geschützt werde. „Unsere Geschichte ist geprägt von der christlichen Überzeugung, dass jeder Mensch eine angeborene Würde besitzt. Wir tragen eine Verantwortung, diese Werte zu bewahren“, sagte Wehrli.

Um die Situation der Verfolgten zu verdeutlichen, hatten die Veranstalter ein symbolisches Massengrab auf dem Veranstaltungsgelände errichtet und imitierte Gefängniszellen. Vor der symbolischen Grabstätte konnten die Teilnehmer Rosen niederlegen.

Die Kundgebung „Verfolgung.jetzt“ findet seit 2013 statt. Veranstalterin ist die Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit, ein Arbeitszweig der Schweizerischen Evangelischen Allianz.

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